Demokratische Initiative Gelsenkirchen Internationale Wochen gegen Rassismus 2024
Internationale-Wochen-gegen-Rassismus_Programm_2024.pdf
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach sorgfältiger überlegung bezüglich der Sicherheit unserer Gemeinde, intensiven Diskussionen und Abwägungen haben wir als jüdische Gemeinde den Entschluss gefasst, ein klares Statement abzugeben. Wir möchten damit den Menschen gedenken, die am schrecklichen Tag des 07.10.2023 aus ihrem Leben gerissen wurden. An diesem Tag sind so viele Juden gestorben wie seit der Shoa nicht mehr.
Mit unserer Plakataktion möchten wir die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass unschuldige Menschen entführt, vergewaltigt und auf grausamste Weise getötet wurden. Dieses Schweigen können und dürfen wir nicht zulassen. Unter den Entführten befinden sich Babys und Kinder. Es ist unsere Pflicht, dies anzuprangern.
Wir dürfen nicht schweigen und können es nicht zulassen, dass eine Terrororganisation wie die Hamas auf unseren Straßen bejubelt oder gefeiert wird. Wir setzen uns für jedes Menschenleben ein und streben nach Frieden, sowohl in Israel als auch hier in Deutschland. Als Teil dieser Gesellschaft leben wir mit der ständigen Angst und Sorge, allein aufgrund unserer jüdischen Identität.
Es ist an der Zeit, gemeinsam ein Zeichen zu setzen und diese Plakataktion auch an anderen Orten umzusetzen. Gemeinsam können wir eine Botschaft des Friedens und der Solidarität senden, die über die Grenzen unserer Gemeinde hinausreicht.
Mit freundlichen Grüßen
Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen
Liebe Mitglieder der Demokratischen Initiative Gelsenkirchen,
sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Geschäftsstelle der DI
__________________________________________________________________________________________Zeichen setzen gegen Antisemitismus!
Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder der Demokratischen Initiative Gelsenkirchen,
in den letzten Tagen sind an verschiedenen Orten in Gelsenkirchen antisemitische Schmierereien aufgetaucht, die im Zusammenhang mit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Massenmord an israelischen Zivilistinnen und Zivilisten stehen.
Auch das Mahnmal für die Synagoge von Buer am Gustav-Bär-Platz wurde geschändet.
An diesem Ort, der an die niederträchtige Zerstörung des Gotteshauses in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert, hat sich nun erneut antisemitischer Hass manifestiert.
Erst im vergangenen Jahr sind am 9. November hunderte Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener dem Aufruf der Demokratischen Initiative gefolgt, an diesem Mahnmal ein Zeichen gegen rohen Judenhass zu setzen.
Wir rufen nun erneut dazu auf:
Zeigen Sie in den nächsten Tagen Präsenz vor Ort!Ihre Geschäftsstelle der DI
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Demokratische Initiative Gelsenkirchen Internationale Wochen gegen Rassismus 2023
Liebe Gelsenkirchenerinnen, liebe Gelsenkirchener,
am 15. Mai 2022 findet die Wahl zum 18. Landtag von Nordrhein-Westfalen statt. Neben vielen demokratischen Parteien treten zu dieser Wahl leider auch einige populistische bzw. offen extremistische Gruppierungen an.
Sie stehen für Hass und Intoleranz gegenüber Menschen, die andere Meinungen vertreten, die eine andere Hautfarbe haben oder anderer Herkunft sind.
Sie hetzen gegen Minderheiten, denen sie die Verantwortung für vermeintliche Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft zuschieben.
Sie verbreiten Unwahrheiten, Lügen und haltlose Verschwörungserzählungen.
Sie machen aus ihrer Verachtung für die Werte unseres Grundgesetzes und für unsere freiheitlich-demokratische Ordnung kein Geheimnis.
Daher werden diese Parteien bzw. einige ihrer Vertreterinnen und Vertreter mittlerweile auch von den Verfassungsschutzorganen beobachtet.
Die Demokratische Initiative ruft alle Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger auf, ihr Wahlrecht zu nutzen und am 15. Mai für demokratische Parteien zu stimmen.
Wir Gelsenkirchener Demokratinnen und Demokraten bekennen uns zu Toleranz und Zivilcourage!
Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen setzen für ein vielfältiges und friedliches Gelsenkirchen!
Keine Stimme für rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien!
Wählen Sie Freiheit und Demokratie!
Aufruf zur Landtagswahl am 15.05.2022.pdf
Demokratische Initiative Gelsenkirchen 2022 Wochen gegen Rassismus
DI-Wochen-gegen-Rassismus-ePaper-2022-03.pdf
Die Demokratische Initiative (DI) Gelsenkirchen - ein breites überparteiliches Bündnis von 23 Organisationen, Parteien, Jugend- und Wohlfahrtsverbänden in der Stadt unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Karin Welge - verurteilt auf das Schärfste die antisemitischen Äußerungen und Handlungen, die in den vergangenen Tagen, unter anderem auch während einer Demonstration an der Gelsenkirchener Synagoge zu hören und zu sehen waren.
Parolen, wie sie am vergangenen Mittwoch an der Synagoge zu hören waren, haben mit Kritik an israelischer Politik nichts zu tun - es handelt sich um puren Judenhass und puren Antisemitismus. Die Demokratische Initiative bedauert es zutiefst, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger angesichts solch hasserfüllter Äußerungen in unserer Stadt in Angst und Sorge leben müssen.
Die in der Demokratischen Initiative zusammengeschlossenen Organisationen eint die Auffassung, dass jede Art von Antisemitismus und Rassismus ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt. Menschenverachtende Parolen und Aufrufe zu Gewalt sind unter keinen Umständen zu dulden.
Wir stellen uns solidarisch an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Die DI wird auch in Zukunft alles Erdenkliche tun, um jeglicher Form von Antisemitismus entgegenzuwirken. Dabei ist jedoch die Unterstützung der Bevölkerung unabdingbar.
Die Demokratische Initiative ruft daher die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener dazu auf, sich von pauschalen Diffamierungen, antisemitischen und rassistischen Tendenzen in aller Entschlossenheit entgegenzustellen. In Gelsenkirchen ist Platz für alle Religionen, alle Ethnien, alle Menschen - nicht aber für die, die andere herabwürdigen, bedrohen oder gar angreifen!
Norbert Labatzki - Konzert gegen Rassismus und Antisemitismus 2021
WDR Mediathek Gedenken an die Novemberpogrome am 9. November 2020
www1.wdr.de
"Viele Veranstaltungen mussten und müssen in diesem November ausfallen. Das Gedenken am 9. November aber, das war uns sehr rasch klar, das darf nicht ausfallen. Nicht in diesem Herbst. Nicht bei dieser Stimmungslage!", so Oberbürgermeisterin Karin Welge in ihrer Gedenkrede zum 9. November. Entgegen ursprünglicher Planungen hatte die Demokratische Initiative angesichts der sich weiter verschärfenden Corona-Pandemie in diesem Jahr keine öffentliche Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome in der sogenannten Reichskristallnacht durchgeführt. Stattdessen wurde die Veranstaltung im engsten Kreis auf den Nachmittag vorgezogen und vor der Neuen Synagoge aufgezeichnet. Zum eigentlichen Termin um 18:30 Uhr stand das Gedenken als Videomittschnitt allen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern auf den Social-Media-Kanälen und der Homepage der Stadt zur Verfügung.
Die Demokratische Initiative hatte zudem angeregt, dass zeitgleich möglichst viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener als Symbol des Erinnerns und Gedenkens ein Licht in ein einer Straße zugewandtes Fenster stellen. Rabbi Chaim Kornblum sagte zu Beginn das Kaddisch (Gebet der Trauernden). Nach einem Musikbeitrag erinnerte Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und Schirmherrin der Demokratischen Initiative, an die Ereignisse und die Opfer des Pogroms vom 9. November 1938. Welge: "Der 9. November macht uns deutlich: Wir müssen Verantwortung übernehmen und Gesicht zeigen, heute und in Zukunft - gegen Antisemitismus und Rassismus, gegen Stammesdenken, Diskriminierung und Gewalt. Und wir müssen einstehen, jeden Tag neu, für ein gewaltloses und friedfertiges Miteinander, für Respekt, für eine gute Diskussionskultur - kurz: für unsere Demokratie!" Die Oberbürgermeisterin schloss mit den Worten: "Diese Aufgabe wird uns lange begleiten. Sie ist kein Selbstläufer, eine rasche Lösung wird es nicht geben. Aber ich weiß: Obwohl wir heute hier vor der Neuen Synagoge nur in einem sehr kleinen Kreis zusammenkommen, werden sich sehr viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchen daran beteiligen - und nicht nur Menschen aus unserer Stadt. Und dafür, für Ihren Einsatz und für Ihre Haltung, danke ich Ihnen sehr herzlich!" Die Veranstaltung endete nach einem Moment der Stille mit dem Moorsoldatenlied.
Seit 1964 gedenken die Menschen in Gelsenkirchen jedes Jahr am 9. November der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Jahr 1938. Seit 1933 waren jüdische Deutsche durch zahlreiche antisemitische übergriffe bedroht und an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November waren der vorläufige Höhepunkt dieser andauernden Hetze. Was die Nationalsozialisten zynisch "Reichskristallnacht" nannten, war ein Schlüsselereignis der Gewalt- und Verbrechensgeschichte des "Dritten Reiches" beteiligen . Die Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938 steht für die Entschlossenheit, solche Entwicklungen entschlossen zu bekämpfen. Die Demokratische Initiative hofft, im November 2021 wieder zur Ursprungsform von Gedenkzug und Kundgebung zurückkehren zu können. Sie ruft alle Menschen in Gelsenkirchen auf, jeder Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten.